Unsere Landschaften, Siedlungen und Bauwerke sind einem zunehmenden Veränderungsdruck ausgesetzt. Dabei stossen unterschiedliche Bedürfnisse und Interessen aufeinander. Ein Beispiel dafür ist der Konflikt zwischen der Verdichtung nach innen, dem Schutz bestehender Ortsbilder und dem Wunsch nach qualitätsvollen Freiräumen. Will man zu tragfähigen Lösungen gelangen, sind entsprechende Aushandlungsprozesse notwendig. Die formellen raumplanerischen Instrumente und Gesetzgebungen führen nicht per se zu einer verträglichen Weiterentwicklung und können kaum auf die unterschiedlichen Gegebenheiten des jeweiligen Kontextes eingehen. Das CAS bildet deshalb Fachpersonen aus, die mit hoher Kompetenz die notwendigen Instrumente und Methoden benennen und zielorientierte Verfahren anwenden können.
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Spezifische und disziplinäre Betrachtung
Baukultur ist ein Querschnittsthema und wir betrachten es im Kurs aus verschiedenen Blickwinkeln. Der Einstieg in die Weiterbildung besteht darin, die relevanten disziplinären Perspektiven kennenzulernen. Durch die Kenntnis spezifischer Betrachtungsmöglichkeiten und Themenbereiche von Baukultur entsteht ein besseres Verständnis für die unterschiedlichen Zugänge, was eine integrale und interdisziplinäre Auseinandersetzung erleichtert.
Integrale und interdisziplinäre Betrachtung
Aufbauend auf dem Wissen zu disziplinären Betrachtungen und spezifischen Themenbereichen führen wir diese an mehreren Stellen im Kurs zusammen. Durchgehendes Element bildet die individuelle Studienarbeit, bei welcher die Teilnehmende das zu bearbeitende Thema aus der eigenen Praxis mitbringen. Ergänzend behandeln wir in der Gruppe aktuelle baukulturelle Fragestellungen.
In diesem CAS eignen Sie sich die Kompetenzen an, um bauliche Transformationsprozesse vor dem Hintergrund unterschiedlicher Bedürfnisse und Interessen zielgerichtet und mit Blick auf qualitätsvolle Lebensräume zu initiieren, durchzuführen oder zu begleiten. Konkret lernen Sie:
unterschiedliche Anspruchsgruppen zu erkennen und deren Bedürfnisse in bauliche Planungs- und Entwicklungsprozesse einzubeziehen.
bezüglich der vielfältigen Interessen und Anforderungen eine sorgfältige und systematische Abwägung vorzunehmen.
aktuelle Herausforderungen im Umfeld der Baukultur zu benennen und die Wechselwirkung zwischen Nachhaltigkeit und Baukultur zu verstehen.
Grundkenntnisse in Bezug auf die öffentlichen Rahmenbedingungen (Baurecht, raumplanerische und denkmalpflegerische Instrumente und Vorgaben) und die entsprechenden Abläufe und Verfahren.
Qualitäten hinsichtlich Ortsbau, Architektur und Landschaftsarchitektur zu erkennen und zu definieren.
unterschiedliche kontextuelle Ausgangslagen zu analysieren und einzuordnen.
die eigene Rolle und die der beteiligten Akteure im Zuge der interdisziplinären Zusammenarbeit richtig einzuschätzen.
Instrumente, Methoden und Verfahren für eine qualitätsvolle Gestaltung von Lebensräumen anzuwenden.
Das vermittelte Wissen erweitert beispielsweise das Tätigkeitspektrum eines Architektur- oder Planungsbüros in der Beratung von Gemeinden und Auftraggebende, es gibt Mitgliedern politischer Gremien die notwendige Basis für fundierte Entscheide, vertieft das Fachwissen von Bauverwaltungen bezüglich relevanter Prozesse und Verfahren oder schafft die Basis für die Vermittlung einer qualitätsorientierten Baukultur an die Öffentlichkeit. Die Zielgruppen sind:
Verwaltung und Politik auf Ebene Gemeinde und Kanton
Architektur
Landschaftsarchitektur
Raumplanung
Denkmalpflege
Immobilienwirtschaft
Prof. Dieter Geissbühler, Co-Programmleiter & Architekt, Hochschule Luzern – Technik & Architektur
Stefan Kunz, Co-Programmleiter & Architekt, Hochschule Luzern – Technik & Architektur
Alexa Bodammer, Dozentin Institut für soziokulturelle Entwicklung, Hochschule Luzern – Soziale Arbeit
Dr. Peter Omachen, Denkmalpfleger & Architekt, Denkmalpflege Kanton Obwalden
Claudia Schwalfenberg, Dr. phil., Leiterin Fachbereich Politik SIA, Verantwortliche Baukultur
Daniel Stalder, Architekt & Städtebauer, ZEITRAUM Planungen AG
Dr. iur. Peter Burkhalter, Rechtsanwalt, Burkhalter Rechtsanwälte & Stiftung Baukultur Schweiz
Prof. Dr. Christian Kraft, Leiter Competence Center Immobilien, Hochschule Luzern – Wirtschaft
Prof. Stephan Käppeli, Dozent Institut für Betriebs und Regionalökonomie, Hochschule Luzern – Wirtschaft
Prof. Dr. Peter Schwehr, Leiter CC Typologie & Planung in Architektur, Hochschule Luzern – Technik & Architektur
Tabea Michaelis, Landschaftsarchitektin, Urban Designerin, Hochschule Luzern – Technik & Architektur
Roger Michelon, Ortsplaner Planteam Luzern
Mary Sidler, Bauvorsteherin & Architektin Stadt Sempach
Reto Gmür, Silvia Gmür Reto Gmür Architekten, Vorstand CSA, Vorstand ACE
Nadine Koppa, Bauherrenvertreterin und Expertin für nachhaltiges Bauen
Mehr Informationen zu den Dozierenden finden Sie hier
CHF 6'400.-
Datum / Ort / Zeit
28.02. – 04.07.2025, in Präsenz, Hochschule Luzern in Horw, 08.30 - 16.30 Uhr, zur Anmeldung
Anmeldeschluss ist am Freitag, 10.01.2025
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Frau Piffaretti-Putschert, Programmorganisatorin: irene.piffaretti@hslu.ch
SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein | Selnaustrasse 16 | Postfach | 8027 Zürich